Die berühmten Römö Kommandör Steine befinden sich an der nördlichen Mauer des Friedhofs der Skt. Clemens Kirche die jeder Urlauber bei der Fahrt nach Havneby auf der rechten Strassen Seite passiert. Diese Sammlung ist wirklich einzigartig und es lohnt sicher hier einen kurzen Stop einzulegen.

Zu den Zeiten des Walfangs ab dem 17. Jahrhundert kam Römö zu einigem Reichtum. Die Kapitäne der Schiffe deren Fanggebiet hauptsächlich bei Grönland ( daher auch Grönland Kapitäne genannt ) lagen gaben ihre zukünftigen Grabsteine bereits zu Lebzeiten in Auftrag. Das verwendete Gesteinsmaterial, Kalk- und Sandstein,  stammt überwiegend aus dem Rheingebiet, die Meißelarbeiten selbst wurden unter anderem in Holland gefertigt. Da zur Zeit der Herstellung natürlich das Todesdatum noch nicht feststand wurde dieses dann nachträglich auf Römö eingefügt.  

 Matthias Schouw und sein Sohn verabschieden sich hier sinnbildlich von den Frauen

Bei einigen der Kommandeur Steine werden nicht nur die Daten des Kapitäns genannt, hier steht auch zusätzlich ( falls man es lesen kann ) eine kleine Familien Chronik zur Ansicht.
Neben dem Todesjahr wird auch das Alter im Tode mit angeführt sowie auf Beziehungen innerhalb der Familien eingegangen. Auf dem obigen Grabstein von Matthias Schouw ist z.B. auch erwähnt dass er mit 28 Jahren Maren Niel``s Tochter geheiratet hat. Sie waren 17 Jahre zusammen und er hatte 1 Sohn und 3 Töchter mit ihr.
Auf anderen Grabsteinen werden eine grosse Zahl an Kindern gezeigt und mehrere Ehefrauen, Weitere zeigen nur Ornamente, Bibelsprüche oder kirchliche Symbole. Schiffe waren das beliebteste Motiv was natürlich kaum verwundert da diese den Lebensrhythmus   der ganzen Familie bestimmt hatten.

Ursprünglich lagen die Steine flach auf dem Boden als Grabbedeckungen. 1964 wurde jedoch beschlossen, diese direkt an der Wand des Friedhofes anzubringen mit einer Ausrichtung direkt zur Sonne hin.  Wie zu sehen ist hatten einige der Steine über die Jahre durch die Witterung und Bewuchs bereits stark gelitten, andere dagegen sind in hervorragendem Zustand wie auf den Foto gut zu erkennen ist.
Die hier aufgestellten Monumente sind die einzigen “ Überlebenden “ der Kommandørsteine, denn es gab noch wesentlich mehr davon. Zerfallen und unbrauchbar wurden diese dann in damaliger Zeit gerne für Eingangsstufen zu den Häusern verwendet. Einige davon fanden sogar Verwendung als Bodenplatten auf den Wegen des Friedhofs. Aber auch auf alten Höfen und Stallungen kann man an einigen Stellen Ornamente und Inschriften auf Steinen entdecken, auch dabei handelt es sich um ehemalige Kommandørsteine. Kleiner Stück der Sandsteintafeln kamen sogar als Schleifsteine zum Einsatz was zeigt, wie wertvoll das Material Stein zur damaligen Zeit war.